Ausbildungslehrgang für ISLAMISCHE THEOLOGIE der Kultusgemeinde Union Islamischer Kulturzentren in Österreich
Die Union Islamischer Kulturzentren führt seit 2003 Lehrgänge zur Islamischen Theologie und hat bis heute zahlreiche Absolventen erfolgreich in die Gesellschaft begleitet. Viele von Ihnen arbeiten in den Moscheen als Seelsorger, Vorbeter und Religionsdiener. Nach dem neuen Islamgesetz 2015 wurde der Verein Union Islamischer Kulturzentren in Österreich bundesweit in 5 Kultusgemeinden unterteilt. Sie alle genießen den Status nach § 8 Islamgesetz 2015 und sind somit „Körperschaften des öffentlichen Rechts“.
Der Ausbildungslehrgang für „Islamische Theologie“ hat die Absicht, islamische Seelsorger, Prediger und Vorbeter nach der sunnitischen Lehre (Schwerpunkt maturidische Glaubenslehre und hanafitische Rechtsschule) für die Moscheen und Gebetsstätten auszubilden. Die notwendigen Fähigkeiten und Fachwissen werden durch Vorlesungen, Seminare, Übungen und Praxiszeit vermittelt.
Ziele des Ausbildungslehrganges
Der Ausbildungslehrgang für „Islamische Theologie“ befähigt die Teilnehmer:
- als deutschsprachige Seelsorger, Vorbeter, Prediger und Religionsdiener in den Moscheen und Gebetsstätten die jeweiligen Bevölkerungsteile zu betreuen.
- das theoretische Fachwissen im gesellschaftlichen Kontext zu reflektieren.
- ein vertieftes Fachwissen zum sunnitisch-islamischen Glauben zu erlernen
- als beratende Schnittstellen zwischen Islam und Gesellschaft in den Moscheen zu agieren
- ein fundiertes Wissen zu spezifischen Hauptquellen wie Koran und Sunna zu erwerben
- sich fundiertes Wissen über die Lehre der vier sunnitischen Rechtsschulen mitSchwerpunkt der hanafitischen Rechtschule anzueignen
Dauer und Umfang
- Der Lehrgang gliedert sich in 3 Ausbildungsabschnitte und dauert 5 Jahre (10 Semester): Vorbereitungslehrgang (1. Abschnitt), Aufbaulehrgang (2. Abschnitt) und Vertiefungslehrgang (3. Abschnitt).
- Der Vorbereitungslehrgang dauert 2 Semester und beinhaltet die allgemeinen Grundkenntnisse des islamischen Glaubens und die Einführung in die allgemeinen gesellschaftlichen Werte.
- Der Aufbaulehrgang dauert 4 Semester und vermittelt umfangreiche Kenntnisse der islamischen Religion nach der sunnitischen Lehre sowie die Fachkenntnisse um die seelsorgerischen Tätigkeiten auszuüben.
- Der Vertiefungslehrgang, in welcher auch Praktikumszeiten vorgesehen sind, beinhaltet besondere Schwerpunkte der sunnitischen Glaubenslehre und der hanafitischen Rechtsschule sowie gesellschaftliche Werte und dauert 4 Semester.
Allgemeine Zulassungsvoraussetzungen
- Aufnahmeprüfung mit Eignungsgespräch
- Pflichtschulabschluss
- Bekenntnis zum Islam
- Zugehörigkeit zu einer der vier sunnitischen Rechtsschulen (Hanafiten, Schafiiten, Malikiten, Hanbaliten)
Sonstige Voraussetzungen für den Vertiefungslehrgang
- Positiver Abschluss des Vorbereitungs- und Aufbaulehrgangs
- Aufnahmeprüfung
Abschluss
Mit dem Abschluss des Aufbaulehrgangs für „Islamische Theologie“ erhält der Teilnehmer ein von der Kultusgemeinde ausgestelltes Zeugnis und ist damit berechtigt an dem Vertiefungslehrgang teilzunehmen.
Mit dem Abschluss des Vertiefungslehrgangs für „Islamische Theologie“ wird ein Abschlusszeugnis von der Kultusgemeinde ausgestellt und berechtigt den Teilnehmer als Seelsorger gem. Artikel 23 Verfassung der IGGÖ in den Einrichtungen der Kultusgemeinden tätig zu werden.
Berufsmöglichkeiten bzw. Berufsbezeichnung / Tätigkeitsfelder
Durch den erfolgreichen Abschluss des Ausbildungslehrgangs können die Teilnehmer gemäß Artikel 19 Abs. (1) der Verfassung der IGGÖ und gemäß § 1 Abs. (2) Statuten der Kultusgemeinde in islamischen Einrichtungen als Seelsorger, Vorbeter, Muezzin, Prediger und Religionsdiener, agieren. Weiteres können die Absolventen die Betreuung von Moscheebesuchern in islamischen Angelegenheiten vornehmen.
Hauptaugenmerk ist es den seelischen und sozialen Bedürfnissen der Muslime zu entsprechen. Ihr Aufgabenbereich umfasst unter anderem die Punkte nach Artikel 23 Abs. (3) der Verfassung der IGGÖ.
Der Absolvent soll neben dem theoretischen Wissen jene Fähigkeiten aneignen, um das Erlernte in der Praxis im Sinne der Muslime und der Allgemeingesellschaft einzusetzen.
Mit erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs für „Islamische Theologie“ können die Absolventen in islamisch-theologischen Tätigkeitsfeldern Dienste ausüben und eingesetzt werden.
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